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Alte und neue Hochzeitsbräuche

Eine Hochzeit ist mit einer Menge Arbeit verbunden, aber allem Stress überwiegt natürlich der Spaß!

Dieser Spaß kommt nicht von ungefähr, dann viele, lange gehegte Bräuche und Traditionen sorgen mittlerweile dafür, dass jede Hochzeit eine einmalige Angelegenheit und für jeden Teilnehmenden etwas ganz Besonderes wird – allen voran natürlich das Brautpaar.

In den letzten Jahrzehnten haben sich neben den eingefleischten Traditionen aber auch ein paar neue, internationale Bräuche eingeschlichen, die wir euch für die nächste Hochzeit gern ans Herz legen wollen.

Quelle: Heidi Lawton/extraspecialtouch via etsy.com

Etwas Altes, etwas Geliehenes, etwas Blaues, etwas Neuese

Einer der bekanntesten Bräuche wird sogar auf mehrere Teile aufgeteilt. Für viele Bräute ist es sogar einer der Lieblingsbräuche, denn hier kommen ein wenig Nostalgie, Spitze und jede Menge Liebe zum Einsatz. In Kombination mit dem Brautkleid, stellt dieser Brauch einen Großteil des gesamten Outfits der Braut und ist dementsprechend dauerpräsent und von der Hochzeitsfeier nicht wegzudenken. Pflicht der Trauzeugin ist es unter anderem, der Braut beim Finden ihrer alten, neuen und blauen Teile unter die Arme zu greifen.

Etwas Altes – dieser Teil des Brauches steht für den bald endenden Lebensabschnitt der Braut, für ihr Leben vor der Ehe. Großfamilien greifen hier gerne auf den Brautschmuck der Mutter, Großmutter oder Urgroßmutter zurück, denn ein traditionsreiches Accessoire oder Schmuckstück, verbunden mit vielen schönen Erinnerungen, ist immer eine gute Idee.

Etwas Geliehenes – diese ersten beiden Punkte sind Gott sei Dank recht ähnlich. Verständlicherweise möchte nicht jede Großmutter ihren Trauring abgeben und nicht jede Mutter ihren Schleier weggeben. Der geliehene Part dieses Brauches stammt allerdings häufiger aus dem weiteren Verwandtenkreis, denn hierfür benötigt es auf jeden Fall ein verheiratetes Paar. Mit der Leihgabe des Gegenstandes, beispielsweise eines schönen Armreifs, übergibt das bereits verheiratete Paar das ihm bereits zustehende Glück an das frisch vermählte Brautpaar.

Etwas Blaues – früher stand diese Farbe für Tugenden wie Reinheit und Treue. Heutzutage hat die Farbe Weiß diese Aufgabe übernommen, aber das Himmelblaue oder Marineblau (und jede andere Schattierung der Farbe) trägt immer noch eine wichtige Rolle während der Hochzeitszeremonie. Häufig wird deshalb auf ein blaues Strumpfband zurückgegriffen, welches in vielen Fällen natürlich lediglich der Bräutigam zu Gesicht bekommt. 😉

Etwas Neues – dieser Teil wird wohl das geringste Problem darstellen, denn häufig wird für eine Hochzeit ziemlich tief in die Tasche gegriffen. Aber auch wenn das Brautoutfit komplett aus Geliehenem oder Second Hand-Teilen bestehen sollte, dann sind meist zumindest die Schuhe oder eine neue Kette eingeplant.

Erste Proben für das Brautpaar

Quelle: Daniel Huber, DH Fotografie

Direkt nach Übergabe der Ringe und Aussprache der Gelübde vor dem Traualtar, blüht dem Brautpaar bereits der erste Test. Für die erste Bestandprobe gibt es mehrere Varianten, die sich die letzten Jahre bewährt haben und es dem Brautpaar auf keinen Fall zu leicht machten.

Für diesen Brauch müsst ihr euch als Trauzeugin im Vorfeld ein wenig vorbereiten, denn das Baumstammzersägen benötigt logischerweise eine gewisse Vorbereitung. Ihr benötigt hierfür folgendes.

- Zwei Sägeböcke
- Einen mitteldicken Baumstamm
- Eine große Bügelsäge
- Zwei Paar Arbeitshandschuhe

Nun geht es um die Teamarbeit des Brautpaares, denn ein solcher Baumstamm lässt sich nur schwer mit nur einem einzigen Paar Hände zersägen. Sind die Brautleute nicht zufällig Förster, so ist die fehlende Übung in ihren Armen häufig ein zusätzlicher Spaßfaktor. Meistert das Brautpaar die Aufgabe gemeinsam und am besten noch mit Humor, gilt dies als gutes Omen für die Ehe.

Ziel des Spiels ist, den Stamm entzwei zu kriegen und eventuell auf den beiden Schnittflächen die Unterschriften der Gäste zu sammeln. Im Anschluss können die Scheiben dann getrocknet als Dekoration im Wohnzimmer dienen.

Eine weitere Idee ist außerdem das Zerschneiden eines Feuerwehrschlauches. Hegt ihr oder das Brautpaar zufällig Verbindungen zur örtlichen Freiwilligen Feuerwehr, so könnt ihr sicher ein ausrangiertes Exemplar erwerben und dem Brautpaar zum Zerschneiden überreichen. 

Das Werfen des Brautstraußes

Der Brauch des Brautstraußwurfs, mancherorts auch Brautstraußweitwurf genannt, wird auf kaum einer Hochzeit ausgelassen. Meist sagt er voraus, wer in naher Zukunft den heiligen Bund der Ehe eingehen wird, denn einzig die unverheirateten Hochzeitsgäste werden aufgestellt, um am Wurfspiel teilzunehmen.

Den ultimativen Klassiker der Hochzeitsbräuche und -traditionen findet man heutzutage in zweierlei Ausführung. Die bekannteste Variante besteht daraus, dass sich die Braut mit dem Gesicht zur Hochzeitsgesellschaft und mit dem Rücken zur unglücklichen Gruppe der Unverheirateten dreht und die Augen schließt. Begleitet durch einen Countdown oder einen Tusch der Hochzeitsband begibt sie sich in Katapultstellung und wirft anschließend den Brautstrauß über ihren Kopf in Richtung der gespannt Wartenden. Dem- oder Derjenigen, dem der Strauß auf den Kopf, in den Schoß oder in die Hände fällt, wird eine baldige, zumindest aber die nächste Hochzeit vorausgesagt.

Die zweite Variante des Brautstraußes wird in weniger katapultierter Manier vollzogen. Die unverheiratete Hochzeitsgesellschaft stellt sich hierfür im Kreis um die Braut auf. Diese schließt nun erneut die Augen und dreht sich unermüdlich im Kreis, bis sie sich nicht mehr automatisch nach Norden ausrichten könnte. Nun wird die Musik aufgedreht und anstelle der Braut fangen nun die Gäste an, sich langsam im Kreis um die Braut herum zu bewegen. Stoppt die musikalische Untermalung, tritt die Braut einen Schritt nach vorne und überreicht ihren Strauß dem oder der Glücklichen vor ihrer Nase. Die Prophezeiung ist hier die Gleiche wie bei dem klassischen Modell.

Polterabend

Für den Polterabend solltet ihr lieber ausrangierte Teller und Tassen verwenden ;-)

Theoretisch gehört der Polterabend ja gar nicht zu den tatsächlichen Hochzeitsfeierlichkeiten. Dieser Abend findet nämlich nicht am Tage der Hochzeit statt, sondern mindestens eine Nacht davor, zumeist auch zwei. Anders als beim Junggesellinnenabschied feiert das Brautpaar den Polterabend gemeinsam und mit allen Freunden und Familien.

Im Sinne des alten Spruches „Scherben bringen Glück“ könnt ihr als Gast aber auch als Brautpaar davon profitieren, altes und verhasstes Geschirr zu „entsorgen“, denn das Wort „poltern“ kommt nicht von ungefähr! Der Sinn des Polterabends besteht schließlich darin, das Brautpaar mit Pauken und Trompeten in den Bund fürs Leben zu schicken und mit allerlei Lärm und Geschirrgeschmeiße die möglichen bösen Geister zu verjagen. Was auch immer euch noch an überschüssiger Keramik im Schrank verstaubt – der Polterabend ist euer Place to be!

Tatsächlich ist der Polterabend für den Großteil der Feiergesellschaft mit großem Spaß verbunden. Es werden leckere Speisen aufgetischt, gemeinsam getanzt und gelacht. Die einzigen, für die der Spaß ein Haltbarkeitsdatum trägt, sind die Brautleute. Ihnen steht nämlich noch das verhasste Aufräumen bevor, welches in diesem Fall darin besteht, jegliches zerschmettertes Porzellan wieder aufzufegen und möglichst schnell in Sicherheit zu bringen. Nicht selten fällt nämlich der eine oder andere Gast „aus Versehen“ in den noch nicht aufgekehrten Scherbenhaufen und sorgt erneut für eine Aussicht wie bei Hempels unterm Sofa.

Sinn und Zweck des Polterabends gehen aber auch über das Verscheuchen von bösen Geistern hinaus. Das Brautpaar zeigt so noch vor der Ehezeremonie eine ordentliche Portion Zusammenhalt und Durchhaltevermögen.

Hochzeitszeitung

Quelle: http://www.hochzeitszeitung-vorlage.de/hochzeitszeitung-steckbrief/

Diese relativ neue Tradition nimmt tatsächlich ein wenig mehr Zeit in Anspruch als das Einpacken des alten Porzellans für den Polterabend. Die Hochzeitszeitung benötigt tatsächlich eine Menge Vorlaufzeit und zudem reibungslose Hand-in-Hand-Arbeit aller Beteiligten. Online könnt ihr euch aber häufig Hilfe oder zumindest Inspiration suchen. Auch hier solltet ihr aber auf jeden Fall darauf achten, rechtzeitig mit der Planung zu beginnen, denn das Erstellen einer Hochzeitszeitung nimmt in der Summe schon einiges an Zeit und Arbeit in Anspruch.

Eine klassische Hochzeitszeitung kann zum Beispiel folgende Kategorien enthalten:

- Wettervorhersage (für die Ehe)
- Kreuzworträtsel über die Eheleute mit einem Schnaps aufs Haus (nach der Hochzeit und natürlich nur mit Anmeldung)
- Ehegesetz (bspw. Im Sinne der 12 Gebote)
- eine Sammlung von Kinderfotos (in Verbindung mit Anekdoten von Kindergartenfreunden?)
- Enthüllungsreportage – die Eltern packen aus
- Steckbriefe der Eheleute
- Menü der Hochzeitsfeier
- etc.


In den meisten Fällen wird diese Aufgabe von der Trauzeugin, den Geschwistern des zukünftigen Ehepaares oder von den besten Freunden erledigt. Da zu viele Köche bekanntlich den Brei verderben, sollten sich nicht zu viele Menschen mit der Erstellung der Hochzeitszeitung beschäftigen.

Vor dem Druck solltet ihr euch überlegen, wie viele Exemplare ihr herstellen lassen wollt. Für gewöhnlich erhält ein Haushalt eine Zeitung, Singles in WGs erhalten jeweils eine Hochzeitszeitung. Hierfür ist die Gästliste natürlich unerlässlich.

Hochzeitsmandeln

Die Tradition der Hochzeitsmandeln ist aus mehreren Ländern und Himmelsrichtungen zu uns übergeschwappt. Diese unterschiedlichen Länder blicken allerdings auf eine ähnliche Entstehungsgeschichte zurück.

Ursprünglich stammt die süße Tradition unter anderem aus den Mittelmeerländern. Hier wurden den Gästen vom Brautpaar gezuckerte Mandeln geschenkt. Eine stets ungerade Zahl (zumeist 3 oder 6) wird heutzutage in ein schickes Säcken gesteckt und als Gastgeschenk gereicht.

Die Säckchen waren früher einmal prachtvoll verzierte Schmuckkästchen, denn die Tradition geht bereits auf die Hofzeremonien Ludwigs XIV zurück. Zu seiner Zeit wurden edle Schmuckkästchen verschenkt, welche über und über mit Gold, Silber oder Kristall verziert wurden. Das einfache Volk konnte diese Tradition natürlich nicht so übernehmen. Die Erzählungen überbringen uns daher die Legende, dass die Untertanen ihren Gästen gezuckerte Mandeln schenkten, die sie in überschüssigen Tüll wickelten und mit Blumen und Schleifchen verzierten. Deshalb werden heute traditionell noch viele Gastgeschenke in Tüll verpackt. 

Wir empfehlen euch, auf 5 Mandeln zu pochen, denn diese stehen für 5 wichtige Wünsche: Liebe, Gesundheit, Glück, Erfolg und Segen.

Der Junggesellinnenabschied

Es gibt auf der ganzen Welt ein Äquivalent für dieses wunderbare Happening und vor allem in Großbritannien, Frankreich und Deutschland findet dieses Event immer mehr Fans.

Der Junggesellinnenabschied, der Polterabend, Enterrement de vie de jeune fille (ziemlich heftig in unseren Augen), Bridal Shower oder ein Vrijgezellenfeest – ein anderer Name mit gleichem Hintergrund. Braut und Bräutigam feiern in jedem Fall getrennt voneinander ausgelassen das Ende des Junggesellendaseins und den Start ins Eheleben.

Wir von Crazy-Junggesellinnenabschied haben es uns zur Aufgabe gemacht, euren Junggesellinnenabschied ganz besonders zu gestalten. Reiseziele inner- und außerhalb Deutschlands erwarten euch und euren JGA und unser liebsten JGA-Ideen. Nach alter Tradition wird die Braut bei ihrer Brautfeier noch mit allerlei Hausrat überschüttet, heutzutage ist dieser Tag oder sogar ein ganzes Wochenende einzig dem jeweiligen Teil des Brautpaares und den besten FreundInnen gewidmet.

Ob ihr euch nun für einen Junggesellinnenabschied in Barcelona oder ein Mädelswochenende in Berlin entscheidet – wir unterstützen euch dabei, der Braut ein unvergessliches letztes Wochenende in Freiheit zu bescheren!

Schleiertanz

Der Schleiertanz ist ein weiterer Klassiker unter den gelisteten Hochzeitsbräuchen. Es existieren mehrere Ausführungen des altgermanischen Hochzeitsbrauches. Wir wollen euch hier einmal die zwei bekanntesten und beliebtesten Versionen vorführen.

Die Idee des traditionellen Schleiertanzes ist es, die Braut noch einmal im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit erscheinen zu lassen. Traditionell findet er punktgenau zu Mitternacht statt, denn genau zu diesem Zeitpunkt wird die junge Dame zur Ehefrau und muss ihren Schleier ablegen. Hierfür stellen sich alle weiblichen Gäste nach beieinander, versammeln sich beispielsweise in der Mitte der Tanzfläche und breiten den Brautschleier über ihren Köpfen aus. Nun wird der Schleier zerrissen und die Glückliche mit dem größten Stück, wird der Legende nach als Nächste in die Ehe treten, ähnlich wie beim Brautstraußwerfen.

Die zweite Variante hat noch eher etwas mit Tanzen zu tun, denn es erfordert einen Tanz des Brautpaares. Der Schleier wird währenddessen über ihre Köpfe und tanzenden Körper gespannt und im Anschluss ebenfalls zerrissen. Hier bringt jeder der Stofffetzten jedem Gast Glück. Verständlicherweise ist diese die beliebtere Variante.

Brot und Salz

Mit einer simplen Geste überreicht ihr dem Brautpaar eure Glückwünsche.

Diese Tradition ist hauptsächlich für Wohnungseinweihungen oder als Geschenk für neue Nachbarn bekannt, gehört aber seit einiger Zeit auch zu den beliebtesten Hochzeitsbräuchen in unseren Breitengraden.

Die Kombination des Gebäcks mit einem Salzstreuer (oder einem ganzen Kilo, je nach Belieben), stammt streng genommen allerdings nicht aus Deutschland, sondern ist allgemeingültig auf viele verschiedene Länder anwendbar. Auch im internationalen Kontext gilt Brot bereits seit Jahrhunderten als Grundnahrungsmittel, wohingegen Salz als Universalkonservierungsstoff auf allen Kontinenten Verwendung findet. In Übertragung auf die Symbolträchtigkeit einer Hochzeitsfeier, gilt also als Wunsch für eine langhaltenden und nachhaltige Ehe.

Wir hoffen, dass ihr nun ein wenig besser vorbereitet seid auf eure Hochzeit oder auf die Hochzeit eurer besten Freundinnen.

Für euren Junggesellinnenabschied stehen wir wie gewohnt zur Verfügung und wünschen euch ansonsten eine wunderbare Hochzeitsfeier!

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